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Denkmaltopographie der Stadt Mainz: Neutorschule
"Nach Plänen des Mainzer Stadtbaurates Fritz Luft erbaute, Reste einer früheren Fabrik einbeziehende und 1926 eröffnete städtische Volksschule.
Das langgestreckte Hauptgebäude ist durch eingeschossig vorgreifende Seitenflügel von der Straße weggeschoben und wird durch einen parallelen, eingeschossigen Straßentrakt zu einem vierflügeligen, achsensymmetrischen Baukomplex geschlossen.
Das zweigeschossige Hauptgebäude ist im Mittelteil durch ein Mezzanin erhöht und klingt in kurzen, eingeschossigen Seiten aus. Letztere bilden überleitende Gelenkstücke zu den Querflügeln.
Die Fassadenfläche ist nur in den drei mittleren Achsen leicht eingenischt; hier führen drei Eingangsarkarden ín eine offene Vorhalle.
Im Fassadenaufriß wird in der Zusammenstellung der Fenster zu Dreier- und Vierergruppen die Abfolge der Klassenräume ablesbar.
Die horizontale Lagerung wird durch das Sohlbankgesims des Obergeschosses und das die versetzte Traufe nachdrücklich akzentuierende, abgeschrägte Traufsims aus Kunststein betont.
Die beiden letzten, den Treppenhäusern zugeordneten Achsen sind durch Kunststeinverdachungen aus aufgefalteten Dreieckgiebeln hervorgehoben. In den Giebelfeldern geben die Reliefs eines Nürnberger Trichters und eines lesenden Mädchens Hinweise auf die Zweckbestimmung des Gebäudes. Die einhüftig angeordneten Klassenräume erschließt in beiden Geschossen ein rückwärtiger Flur. Er verbindet die seitlich angeordneten Treppenhäuser mit originalen Kunsteinwangen miteinander.
Die schlichten Querflügel werden außen durch Lisenen im Abstand der paarig angeordneten Fenster gegliedert. Hofseitig öffnen sie sich zur Hälfte durch Kolonnaden in Unterstellhallen. Die oktogonalen Kunststeinpfeiler sind analog denen des Haupteingangs gebildet.
Zwischen Querflügeln und Straßenflügel sind beidseitig Durchfahrten eingeschoben, von denen die südöstliche nachträglich geschlossen wurde. Dreieckgiebel über den Seiten der Straßenfront und ein Mittelrisalit an der Hofseite unterstreichen die achsensymmetrische Konzeption.
Für den Gesamteindruck wichtige Details wie der Baumbestand des Hofes und die Sprossenteilung der Fenster haben sich erhalten.
Nicht mehr vorhanden ist der Dachreiter über dem flachen Walmdach des Mittelbaues, der ebenso wie die abgewalmten Seiten ziegelgedeckt ist.
Das in allgemeiner Not während der französischen Besatzungszeit erbaute Schulgebäude wurde bei seiner Eröffnung als Markstein in der Entwicklung der Schulbauten in Mainz angesehen.
Es veranschaulicht Lufts Vermögen, mit unaufwendigen Mitteln, ähnlich wie in seinen Wohnanlagen (siehe Denkmalzone Trajanstraße, Teilband 2.1)
lebhaft durchformte und geschlossene Bauanlagen zu schaffen. An der Neutorschule bilden behütendes Anlageschema, gestaffelte Massenverteilung und gruppierende Fassadengliederung eine ebenso funktionsbezogene wie schöpferische Einheit."
Aus: Denkmaltopographie der Stadt Mainz, Seite 276
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